Ich habe es mit Bleigießen versucht, ja ich gebe es zu. (Irgendwo müsste vom letzten Jahr auch noch eine Packung liegen.) Egal mit wie viel Schwung oder Nichtschwung ich den Blei gefüllten Löffel ins Wasser diktiere, was rauskommt, sieht immer aus wie ein Alien. In diesem Jahre verbünde ich mich gleich mit extraterrestrischen Kräften. „Campo de Cielo“ heißt mein Glückbringer 2016. Ein echter Meteorit aus dem All. 4,6 Milliarden Jahre alt. Im Tiefkühlschrank des Universums hat er alle Informationen aus der Entstehung unseres Sonnensystems „eingefroren“. Dieses außerirdische Metall fasziniert. Ich gebe es zu, er ist keine Schmuckschönheit an kunstvollem Schliff und gefasster Goldschmiedekunst aber er ist fremd und einzigartig.
Im November durfte ich das Kennedy Space Center in Cape Canaveral besuchen. „Occupy the Mars“ ist die nächste internationale Langzeit-Mission der Europäer, der US-Amerikaner und der Russen. Die bemannte Reise soll irgendwann in den 2030igern starten und sieht eine Art „vor dem Mars im Weltraum Zelten“ vor. Geplant ist ein gigantisches Zelt im Orbit, in dem man sich einrichtet und zu Forschungszwecken auf den Mars „herunterfliegt“. Nach dem ich die Mondlandung (oder dessen Inszenierung) durch meine verspätete Geburt um nur wenige Tage verpasst habe, würde ich mich freuen, das Projekt „Occupy the Mars“ (oder dessen Inszenierung) tatsächlich miterleben zu können.
Bis dahin erfreue ich mich an meinem kleinen Glückbringer, der den Mars auf seiner Reise zur Erde vor ca. 4000 bis 6000 Jahren schon passiert hat. Okay, der seltene Eisenmeteorit musste beim Eintauchen in die Erdatmosphäre ein wenig Federn bzw. Metall lassen. Es muss ein mächtiges „Badaboom“ gegeben haben, welches die Ureinwohner von Argentinien beobachten konnten und dem Gebiet deshalb den Namen Feld des Himmels -„Campo de Cielo“ gegeben haben. Vielleicht war auch gerade Silvester.
So freue mich an dem kleinen Boten aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Und ja – ich finde, mein Fragment vom „Campo de Cielo“ sieht auch ein wenig aus wie ein kleiner Alien. Aber er darf das.
In diesem Sinne wünsche ich Euch eine schöne Silvesternacht, mit dem Blick zu den Sternen, in die Zukunft oder ganz einfach nur zum örtlichen Feuerwerk. Mit Bleigießen, mit Silvesterbowle, mit Neujahrsküsschen oder auch ohne.

 

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